Wir freuen uns, euch hiermit alle Terminankündigungen für Veranstaltungen, Workshops und Jahresfeste machen zu können. Meldet euch direkt unter waldgarten-halle@posteo.de, und meldet euch an.
Auf bald!
Autor: Jana Storbeck
Ein erstes sehr vorwinterliches Einsatzwochenende liegt hinter uns. Mit einer großen Gruppe an engagierten und interessierten Menschen stellten wir einen Staketenzaun und pflanzten anschließend eine essbare Hecke den Zaun entlang. Es war für alle sehr interessant, wie gezielt gesetzte Pflanzelemente eine noch ungestaltete Gartenfläche positiv verändern können. Mit vollem Einsatz wurden die Pflanzlöcher mit dem Erdbohrer und per Hand gebohrt, die Pflanzen verteilt und auch mit Flatterband vor den Rehen geschützt. Das mit dem Fraßschutz regelte jetzt wohl erstmal die dicke Schicht Schnee 🙂
Zum Abschluss des Wochenendes wurde in Verbindung mit einem kleinen Innehalten eine Esskastanie in die Mitte des Hofes gepflanzt. Für alle Generationen, die noch kommen mögen. Zum im Schatten sitzen und im Herbst Nahrung ernten.
Unsere Jahresseminarreihe Waldgarten schreitet in unermüdlichen Schritten voran. Im Oktober nun haben wir trotz regnerischen Episoden unser bisher gesammeltes Wissen in einen praktischen Rahmen gebracht. Von Freitagnachmittag bis Sonntagabend machte sich eine große Gruppe an tatkräftigen Menschen unterschiedlichen Alters daran, den Waldgarten auf dem Gelände des Gut Alaune noch sichtbarer zu machen. Die zu Jahresbeginn abgedeckten Flächen waren nun bereit, mit Bäumen, Sträuchern und Stauden belebt zu werden. Die Arbeit aus dem Frühjahr machte sich bemerkbar an der Qualität des Bodens. So war es mit Hilfe eines Erdbohrers und Spateneinsatz nicht schwer, den Boden auszuheben und zu bepflanzen. Einige Bäume wurden als Schutz gegen Wühlmäuse vorab mit Drahtkörben an der Wurzel ausgestattet, so zum Beispiel die Maulbeeren und Quittenbäume. Insgesamt pflanzen wir 25 Bäume, 60 Sträucher und über 100 Stauden!!
Um über die sich nun etablierenden Pflanzen auf dem Gelände auch in Zukunft den Überblick zu behalten, wurde in Clustern gepflanzt. So gib es nun Bereiche zu den jeweils essbaren Pflanzenteilen Knollen, Salate, Beeren, Blattgemüse. Die Gruppe versorgte die Pflanzen mit Kompost und es entstanden anregende Gespräche zu den unterschiedlichen Ansätzen und Details, die zur Baumpflanzung relevant sein können. Die Mischung aus Menschen mit viel und weniger Erfahrungswissen war über das gesamte Wochenende sehr bereichernd, da auf viele Fragen viele Antworten gemeinschaftlich herausgestellt werden konnten.
Am Sonntag war deutlich, wie sehr die praktische und gemeinschaftliche Umsetzung von Theorie, Sinn stiftet.
Zum vorletzten Wochenende im September 2023 veranstalteten wir den nächsten Workshop innerhalb der Reihe zum Thema der Waldgärten. Bei nahender Herbststimmung, die knallige Sonne und sommerliche Temperaturen mitbrachte, machte sich eine feine Auswahl interessierter Menschen daran, die imposante (Klein)biogasanlage von (B)energy aufzubauen und kennenzulernen. Referent Sebastian Mey gab all sein Wissen zum Entstehen dieser Energieform aus Küchenabfällen und Tierdung zum Besten. Welche Mikroorganismen sind innerhalb solcher Prozesse im Sinne der Gasbildung tätig? Und was „brauchen“ diese für Systembedingungen, um organisch arbeiten zu können? Ähnlich wie bei einem Gartenkompost kommt es nämlich darauf an, was ins System kommt, damit sich ein gutes Produkt entwickeln kann und die Anlage läuft.
Bei gemeinsamen Mittagessen entstanden wissensreiche Gespräche unter den Teilnehmenden. So wurde auf geistiger, aber ebenso deutlich auf körperlicher Ebene gearbeitet und gemeinschaftlich die Anlage immer besser verstanden und auf dem Stiftsgut Stichelsdorf errichtet.
Fortsetzung Waldgartenseminar #2.
Vom 9.-11. Juni fand unser zweites Seminar in der Reihe zur Gestaltung von Waldgärten statt. Das Wochenende läutete ein geselliges Beieinander auf den Flächen des Kinderbauernhof Kanena ein. Vor Ort konnte durch das bestehende Ensemble von Wildkräutern und Gemüse einige waldgartentaugliche Pflanzen verköstigt werden- ein prima Start, um am Wochenende in die konkrete Planung der Flächen zu gehen, die die Seminarteilnehmenden mitbrachten.
Samstag und Sonntag verbrachte die Seminargruppe eine produktive Lern- und Planungszeit auf dem vielseitigen Gelände des Stiftsgut Stichelsdorf. Nach einem spannenden Input des Referenten wurde deutlich, wie wertvoll die Entwicklung von vielseitigen Waldgartenprojekten sein kann für Umwelt und alles Leben darin. Sehr eindrückliche Beispiele machten klar, dass das Wissen zu Klima am Standort, Wasserverfügbarkeiten und Bodenbeschaffenheit die Voraussetzung ist, um ein produktives, stabiles Geflecht an Vegetationsgruppen mitzugestalten. Gerade der Aspekt der Arbeitsintensität innerhalb eines Waldgarten wurde länger besprochen. Durch das bewusste Einbringen bestimmter Pflanzen entsteht ein mehr oder weniger dynamischer Garten, der entsprechend mehr oder weniger permanente Aufmerksamkeit des Menschen verlangt.
Der Einladung, eigene Flächen mitzubringen, um anhand derer in konkrete Gestaltungsideen zu kommen, kamen einige Teilnehmende nach. So entstand ein reges und fokussiertes Arbeiten mit viel Papier, Stiften, Schablonen und Anschauungsmaterial. Von dem kleinen Garten am Haus, der sich zu einem staudenreichen und auch essbaren Platz entwickeln soll, bis zu einer mehrere Hektar großen Fläche, waren diverse Beispiele präsent. Es wurde dadurch reichhaltiges Wissen zusammengetragen, welches die Vielseitigkeit des Begriffs des Waldgarten greifbar machen lies. Die Mittagszeiten wurden durch Maronensuppe und Wildkräutersuppe schmackhaft und nahrhaft.
Neben dem intensiven mentalen Arbeiten blieb Zeit, sich auf dem Gelände des Gutes umzusehen. So tauchten immer wieder auch essbare Pflanzen auf. Imposant waren außerdem die bereits sehr groß gewachsenen Gurken und Zucchinipflanzen, die vom Hausmeister des Platzes in wunderschönen Gewächshäusern liebevoll versorgt sind. Das Wochenende war für die gesamte Gruppe sehr erfolgreich und stimmig und wir freuen uns auf den weiteren Prozess.